50 Jahre VBE NRW: Gespräch mit Sonja Gänsel und Mathia Arent-Krüger

25.05.2021

50 Jahre VBE

25.05.21, Schule heute-Gespräch mit Sonja Gänsel, Landessprecherin Junger VBE, und Mathia Arent-Krüger, Leiterin des VBE-Referats Seniorinnen und Senioren.

Sonja Gänsel

Mathia Arent-Krüger

Thema: Generationen-Netzwerk im VBE

Schule heute: Sowohl der Junge VBE (früher AdJ) als auch das Referat Seniorinnen und Senioren repräsentieren zwei ganz wichtige Generationen im Rahmen der 50-jährigen Verbandsgeschichte des VBE NRW – gab und gibt es zwischen dem Jungen VBE und dem Referat Senior/-innen Berührungspunkte?

Mathia Arent-Krüger: Beide Mitgliedergruppen bilden die Klammer unserer Mitgliederstruktur. Den Jungen VBE zu unterstützen und zu stärken ist wichtig – er steht für die Zukunft unseres Verbandes. Ähnliches gilt auch für die Gruppe der Seniorinnen und Senioren, die über den Eintritt in den Ruhestand durch ihre Mitgliedschaft den Verband unterstützen. Diese Solidarität, ein gutes Miteinander und Verhältnis zwischen Jung und Alt prägen den Zusammenhalt und die Stärke eines Verbandes. Gemeinsames Ziel ist, auf die jeweilige Gruppe zugeschnittene Angebote, Informationen und Serviceleistungen zu entwickeln. Eine Zusammenarbeit kann hierbei helfen gegenseitiges Verständnis zu stärken, unterschiedliche Lebenserfahrungen und Kompetenzen kennenzulernen und zu nutzen, voneinander zu lernen, gemeinsame Ideen zu entwickeln und Projekte anzustoßen und kompetente Ansprechpartner zu finden.

Sonja Gänsel: Ja, genau richtig. Und unter dem Motto „Richtig jetzt – wichtig für die Zukunft“ haben wir uns gemeinsam mit dem Referat „Mutterschutz und Elternzeit“ und der Frauenvertretung im VBE auf den Weg gemacht. Vor fast 1,5 Jahren eine Arbeitsgemeinschaft gebildet, die den VBE von Jung bis Alt in den Blick nimmt und die Mitglieder auf ihrem Berufs- und auch Lebensweg begleitet. Jutta Endrusch hat mit Mathia Arent-Krüger diese Zusammenarbeit ins Leben gerufen und geleitet. Mit Jutta im Herzen werden wir das Begonnene weiterführen und die Teilbereiche im VBE NRW weiterhin und immer mehr miteinander verzahnen.

Sh: Wie hat sich das Zusammenwirken im Laufe der Jahre entwickelt?

Gänsel: Mathia und ich, somit der Junge VBE und die Seniorenvertretung, tauschen uns häufig über Aktionen in unseren Querschnittsorganisationen aus. Mathia befürwortet immer unser großes Engagement. Besonders vor oder nach Landesvorstandssitzungen haben wir Zeit, miteinander in den Austausch zu kommen. So sind die Themen „Digitalisierung“ oder auch „Zeitmanagement“, die wir auf unseren Junglehrer- oder Praxistagen halten, auch abgewandelt für Seniorinnen und Senioren im Veranstaltungskalender aufgenommen.
Parallelen in unseren Aufgabenbereichen haben wir aber nicht erst durch unsere Zusammenarbeit für „Richtig jetzt – wichtig für die Zukunft“ gesucht und gefunden. So weist beispielsweise unser Vortrag „Der Weg in das Referendariat“, den wir an den Universitäten in NRW halten, eine große Parallele zum Seminar „Der Weg in den Ruhestand“ auf. Der VBE begleitet die Menschen in den Berufseinstieg und auf allen weiteren Umbruchstellen, wie den Ruhestand. Die Seminare zeigen alle wichtigen Aspekte auf und geben den Teilnehmer/-innen Tipps und Tricks mit auf den Weg.

Arent-Krüger: Der Verbandstag im März 2019, das Nachdenken über die verbandsinterne Struktur und Arbeit und der sich daraus ergebende Diskussionsprozess haben den ersten Anstoß zu einem Zusammenwirken gegeben. Wie von Sonja bereits angesprochen, führte die Gründung einer Arbeitsgruppe der Querschnittsorganisationen, Junger VBE, Frauen im VBE und Seniorinnen und Senioren dann zu einem ersten gemeinsamen konkreten Vorhaben, zur gemeinsamen Erstellung von Flyern für Mitglieder über 55 Jahre und zur Vorbereitung eines Fachtags. Wünschenswert sind für die Zukunft weitere gemeinsame Aktivitäten, z. B. das Erstellen von Beratungskonzepten, Schaffen von Begegnungsräumen zum Austausch, Durchführen gemeinsamer Veranstaltungen.

Sh: Der VBE steht dafür, dass er die unterschiedlichen Generationen von Pädagoginnen und Pädagogen organisiert und damit auch miteinander verbindet. Warum ist eine Vernetzung untereinander so wichtig? Was kann die eine Generation von der anderen lernen im Rahmen ihrer Verbandsarbeit?

Arent-Krüger: Gerade in der jetzigen Zeit, in der sich die Arbeitsbedingungen besonders auch im Bildungsbereich in einer großen Geschwindigkeit verändern, ergeben sich konkrete Möglichkeiten voneinander zu lernen und Solidarität zu leben. Bedingt durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie, besonders in den sozialen Kontakten, hat die digitale Kommunikation eine zentrale Bedeutung erlangt. Die jungen Kolleginnen und Kollegen kennen sich besser aus, was neue Technologien betrifft, die Älteren könnten diese Kompetenzen z. B. nutzen durch entsprechende Fortbildungsangebote, die durch den Verband organisiert werden.
Pensionierte Kolleg/-innen haben oft Freude daran, ihr Wissen aus vielen Jahren Praxis noch einmal anzuwenden oder weiterzugeben. Die Erfahrungen und Hilfen der Älteren können zurzeit z. B. für das Erstellen von Nachhilfeprogrammen oder auch für die Unterstützung bei Betreuungsangeboten in den Schulen genutzt werden.
Sicher gibt es noch weitere Bereiche, diesen Erfahrungstransfer zwischen Jung und Alt zu nutzen, besonders auch im Hinblick auf Gewinnung von ehrenamtlichen Aktiven auf den unterschiedlichen Ebenen der Verbandsstruktur.

Gänsel: Die Vernetzung ist auch aus meiner Sicht absolut wichtig! Die jüngere Generation kann von den „alten Hasen“ viel lernen und von Erfahrungen profitieren. Eine neue Generation steht oft für Veränderung, andere Ideen und neue Möglichkeiten. Diese Ideen diskutieren wir miteinander und durch die Beratung und die Erfahrungen der älteren Generation kann eine gute Umsetzung erfolgen. Und auch ich denke, dass die ältere Generation durch die Kompetenzen der jüngeren Generation hinsichtlich neuzeitlicher Themenfelder, wie beispielsweise die „Digitalisierung“, profitieren und diese mit in ihre Arbeit aufnehmen kann.

Sh: Als Vertreterinnen der jungen und der älteren Generation im VBE NRW – Was wünschen Sie dem VBE für die Zukunft?

Gänsel: Ich wünsche mir für den VBE, dass er weiterhin ein solch guter Wegbegleiter für Pädagoginnen und Pädagogen ist, dass er sich weiterhin stark in der Politik für die Interessen seiner Mitglieder einsetzt und für bessere Bedingungen in Schule und in der Ausbildung kämpft!
Darüber hinaus wünsche ich mir sehr, dass die Pandemie endet und die Verbandsarbeit wieder vor Ort stattfinden kann. Verbandsarbeit lebt vom Kontakt miteinander, von Gesprächen, vom Austausch über Ideen – und das funktioniert einfach am besten beim persönlichen Treffen.

Arent-Krüger: Der VBE soll weiterhin die starke Interessenvertretung seiner Mitglieder aus dem Bildungsbereich bleiben:
• Ein kämpferischer, nicht immer bequemer, aber konstruktiver und anerkannter Anwalt seiner Mitglieder in der Politik sein,
• gerechte Rahmen- und Arbeitsbedingungen für Schüler/innen und Lehrkräfte einfordern und erkämpfen,
• die bewährten Informations-, Beratungs-, Unterstützungs- und Serviceangebote bereithalten
• und weiterhin ein mitgliederstarker Verband mit motivierten und engagierten Mitgliedern bleiben.

Sh: Vielen Dank für das Gespräch!

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